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“Eine Straße für Max Ohrenstein”

Bad Harzburg hatte eine reichhaltige jüdische Geschichte, in der Juden als Gäste aus aller Welt willkommen waren. Man bemühte sich um diese internationalen Gäste, z.B. war die Schlachtung nach jüdischem Ritus erlaubt. Das Hotel „Parkhaus“ und einige Pensionen boten koscheres Essen an. Hinter dem „Parkhaus“ lud eine Synagoge zum Gebet. Antisemiten beschimpften den Kurort deshalb als „Judenbad“. So prägten jüdische Bürgerinnen und Bürger auch das Leben in der Stadt, ohne die Bad Harzburg nicht als weltoffener Kurort in den Reiseführern gerühmt worden wäre. Und sie wehrten sich gegen antisemitische Vorfälle und die Zerstörung des Zusammenlebens seit 1933. Leider spiegelt sich diese Geschichte bisher kaum in der öffentlichen Wahrnehmung Bad Harzburgs. Markus Weber wird Einblicke in die jüdische Geschichte der Stadt geben und einige Menschen jüdischen Glaubens vorstellen, die in Bad Harzburg gewirkt haben. Dabei wird es um Max Ohrenstein gehen, der seit 1921 Hotelbesitzer in Bad Harzburg war. Immer wieder musste er sich – auch im Namen der jüdischen Gemeinschaft – gegen antisemitische Angriffe wehren. Schließlich starb er 1938 im Harzburger Fritz-König-Stift an den Verletzungen, die ihm während seiner Haft im KZ Buchenwald zugefügt wurden. Außerdem werden Max Hecht, Felix Gross, die Familie Cohn und Clara Hamburger vorgestellt. Wie in anderen Städten könnte auch in Bad Harzburg der jüdischen Bürgerinnen und Bürger durch eine Straßenbenennung ehrend gedacht werden, die wirksam und relativ einfach umzusetzen wäre. Darüber kann im Anschluss an einen Vortrag diskutiert werden. Der Eintritt ist frei. In Kooperation mit Luthergemeinde Bad Harzburg und Evangelische Senioren-Bildung. Diese Veranstaltung vom Spurensuche Harzregion e.V. findet im Rahmen der Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide 2022 statt.

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Date

15 September 2022

Time

07:00 PM – 08:00 PM

Location

Haus der Kirche, Lutherstraße 7
Bad Harzburg
38667
Germany

Organizer

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