EDJC 2023 > Geschichten aus dem Koffer – Hunsrücker Familienschicksale
In jeder Familie gibt es Zeiten des Abschieds und des Wiedersehens. "Euch liebe Eltern, zum Abschied und aus Dankbarkeit" steht auf der Rückseite eines Erinnerungsfotos, das die Familie Tenzer aus Laufersweiler zum letzten Mal zusammen zeigt. Kurz darauf flohen die beiden Söhne Markus und Hans vor der nationalsozialistischen Verfolgung nach Palästina. Von den Eltern, die 1938/39 nach Polen ausgewiesen wurden, verliert sich daraufhin jede Spur. Im November 2023 erhielt Hans Tenzers Enkelsohn Alon Tenzer in Singapur mit Hilfe des Förderkreises die deutsche Staatsangehörigkeit zurück, die die Nationalsozialisten seinen Vorfahren entzogen hatten. Der KI-Ingenieur aus Israel hofft, dass der neue Pass einige Erleichterung für seine Karriere in der Raumfahrt-Branche bringt und möchte damit bald die Heimat seiner Familie besuchen.
Es handelt sich nur um eines von vielen Schicksalen jüdischer Familien aus dem Hunsrück, das durch den Holocaust tiefgreifend geprägt wurde. Viele handeln von Flucht oder Auswanderung, von Leben, die in einen Koffer gepackt werden müssen. Manche bedeuteten den Abschied für immer. Christof Pies gewährt Einblicke in ausgewählte Familiengeschichten, die in besonderer Weise mit der ehemaligen Synagoge Laufersweiler verbunden sind. Und fragt auch: Welche Rolle spielt Familie seit jeher für das Wahren und Weitergeben von Tradition und Erinnerung?
Die ehemalige Synagoge wird an diesem Tag von 12 bis 18 Uhr für Besucherinnen und Besucher geöffnet sein. Um 14 und 16 Uhr erzählt Pies von den Geschichten aus dem Koffer.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
12:00 - 18:00
Lecture
Kirchgasse 6,
Laufersweiler, Germany
55487
Face-to-Face
Förderkreis Synagoge Laufersweiler